Fruktoseunverträglichkeit

Hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI)
Fruktosemalabsorption (FM)
Fruktoseüberhang
Prävalenz
Deutschland: 1 : 20.000
Europa/Nordamerika: 1 von 3 Erwachsenen, 2 von 3 Kleinkindern
Pathophysiologie
Angeborene Stoffwechselstörung mit Defizienz der Fruktose-1-Phosphat-Aldolase (Aldolase B), sodass es zur toxischen Akkumulation von Fruktose-1-Phosphat in Leber, Niere und Dünndarm kommt
Eingeschränkte Transportkapazität (< 25 g) in der intestinalen Biomembran führt zur Anflutung von Fruktose im Dickdarm, die dort bakteriell zersetzt wird
Physiologische Resorptionskapazität von Fruktose (35 g) wird durch das augenblickliche Nahrungsangebot und die Zusammenstellung der Nahrung überschritten
Symptome
Übelkeit, Erbrechen, schwere Hypoglykämien, Transaminasenerhöhung, Quick-Ernidrigung, unklare Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen
Meteorismus, Flatulenz, Völlegefühl, breiige Stühle, Diarrhö, Obstipation
Unregelmäßige wiederkehrende weiche breiige Stühle, Diarrhö, Flatulenz, Obstipation
Diagnostik
Aldolase-B-Gen-Mutationsanalyse
H2-Atemtest
Kontrolle der Ernährungs- und Symptomprotokolle
Therapie
Lebenslang bestehende Störung, die strengster fruktosefreier Kost bedarf
Temporär befristete moderate Fruktosereduktion der Nahrung mit anschließender Austestung des individuellen Schwellenwerts
Ernährungsumstellung durch Beseitigung isolierter Verzehrangebote von Zuckeralkoholen

adaptiert nach Schäfer et al. 2010 Allergo J, Fruktosemalabsorption, Stellungnahme der AG Nahrungsmittelallergie in der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI)