S-100 im Serum
S-100 im Serum
Themenübersicht
Allgemeines
- Die Bestimmung des S 100-Proteins (Sangtec 100) hat eine Rolle bei der Verlaufsbeurteilung des malignen Melanoms und zur Abschätzung zerebraler Schädigungen.
- S100 ist ein kleines dimerisches Protein mit einem Molekulargewicht von ca. 10.5 kDa und gehört zu einer multigenetischen Familie Calciumbindender Proteine.
- S100 A1 (a) und S100 B (ß) waren die ersten beschriebenen Proteine dieser Familie. Sie wurden von Moore3 erstmalig als unfraktionierte Mischung aus Rinderhirn isoliert und aufgrund ihrer Löslichkeit in 100 % gesättigter Ammoniumsulfat-Lösung als S100 bezeichnet. Inzwischen sind mindestens 21 unterschiedliche Mitglieder der S100-Familie identifiziert worden.
- S100 A1 und S100 B werden hauptsächlich von Zellen des zentralen Nervensystems, meist astroglialen Zellen, exprimiert; sie kommen jedoch auch in Melanomzellen und teilweise in anderen Geweben vor. Das funktionelle, aus Hetero- oder Homodimeren von A1 und B bestehende Protein spielt in mehreren intra- und extrazellulären regulatorischen Aktivitäten eine Rolle.
Indikation
- bei neurodegenerativen Erkrankungen z.B. Alzheimer, Creuzfeld-Jakob-Syndrom (CJS)
- Abschätzung eines Hirnschadens bei ischämischen und traumatischen Ereignissen, auch bei Kindern
- z.B. Hirninfarkt, Schädel-Hirn-Trauma
- Prognostische Bedeutung bei malignen Melanomen in der Nachsorge und Therapiemonitoring
Material
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03447-5688-10
03447-5688-10
- 1 ml Serum
- kein Plasma verwenden
Stabilität | |
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20-25 °C | 8 Stunden |
2-8 °C | 2 Tage |
-20 °C | 3 Monate |
Referenzbereich
Erwachsene: < 0.105 µg/l
Kinder (3-18 Jahre): ≤ 0.160 µg/l
Kinder (<3 Jahre): = 0.200 µg/l
- Gesunde Personen haben eine mediane Konzentration von S100 im Serum von 0,041 µg/l, die 95. Perzentile beträgt 0,096 µg/l und die 100. Perzentile 0,144 µg/l. Geschlechts- oder Altersunterschiede bestehen nicht. Diagnostisch bedeutsam ist S100B, das bei Bestimmung von S100 den wesentlichen Anteil hat.
Beurteilung der Ergebnisse
- Ausgenommen dem malignen Melanom hatten in einer Studie (Stieber et al 2003 Anticancer Res) nur 2 % der Patienten mit benignen Erkrankungen und nur 1 % mit malignen Tumoren ein leicht erhöhtes S100, in den meisten Fällen bis 0,5 µg/.
- Bei Leberzirrhosen und Niereninsuffizienz wurden Werte bis 0,7 µg/l berichtet.
Erhöhungen:
- 0.1 – 1.0 µg/l
- Schädel-Hirn Trauma
- neurodegenerative Erkrankungen
- benigne internistische Erkrankungen des Gastrointestinal- und Urogenitaltraktes, der Lunge, Autoimmunerkrankungen, Leberzirrhose und Niereninsuffizienz
- Erkrankungen in der Gynäkologie
- gelegentlich maligne solide Tumoren
- 1.0 – 2.0 µg/l:
- Schlaganfall (Anstieg in den ersten 48 Stunden – Maximalwerte nach 24-72 Stunden)
- Schwere bakterielle Infektionen wie die Sepsis und Ischämien mit Gefäßschäden (Herzinfarkt, cerebrale Ischämie)
- lymphoproliferative Erkrankungen
- Bronchial- und Magenkarzinom
Malignes Melanom:
- Stadium I/II:
- nur 10% haben Werte >0.105 µg/l
- Stadium III:
- nur 4 – 20% haben Werte >0.105 µg/l
- Stadium IV (Fernmetastasen:
- 30 – 90% haben Werte >0.105 µg/l
Grenzen des Verfahrens
- Kein Plasma verwenden
Literatur
- Herstellerangaben
- Thomas, Labor & Diagnose 2020
- Stand: 19.11.2020