M. tuberculosis-Komplex (MTB)-PCR

M. tuberculosis-Komplex (MTB)-PCR

Themenübersicht

Allgemeines

  • Die M. tuberculosis-Komplex (MTB)-PCR ist ein qualitativer in-vitro-diagnostischer Test auf Basis einer Echtzeit-Polymerase-Kettenreaktion (PCR) zur direkten Detektion von DNA des Mycobacterium tuberculosis-Komplexes (MTBC) in Proben aus menschlichen Atemwegen, die in Ausstrichen auf säurefeste Bakterien (AFB) positiv oder negativ getestet wurden. Dies umfasst Sputum crudum sowie verdautes und dekontaminiertes (mit N-Acetyl-L-cystein/NaOH [NALC-NaOH] behandeltes) Sputum und verdaute und dekontaminierte (mit N-Acetyl-L-cystein/NaOH [NALC-NaOH] behandelte) bronchoalveoläre Lavage (BAL).

Material

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  • Sputum crudum und mit NALC-NaOH behandelte Sputum- und BAL-Sedimente können verwendet werden.
Stabilität
2-35 °C
Sputum-crudum-Proben: 3 Tage
2-8 °C
Sputum-crudum-Proben oder behandelte Sputum- und BAL-Sedimente: 7 Tage
< (-20 °C
Sputum-crudum-Proben oder behandelte Sputum- und BAL-Sedimente: Langzeitlagerung

Durchführung

Durchführungsort/-orte:

MZLA - Standort Altenburg
Durchführungsfrequenz
werktags
einmal wöchentlich
an anderen Tagen
nein

Referenzbereich

negativ

Beurteilung der Ergebnisse

Meldepflicht:

Bei positivem Nachweis erfolgt eine namentliche Meldung an das Gesundheitsamt, sofern der direkte oder indirekte Nachweis auf eine akute Infektion hinweist.

Bundesweit ist nur der direkte Erregernachweis meldepflichtig. Dieser beinhaltet auch diese PCR.

  • Zur selektiven Amplifikation der Zielnukleinsäure aus der Probe werden zielregionspezifische Forward- und Reverse-Primer für den MTB-Komplex eingesetzt, die aus hochkonservierten Regionen des entsprechenden Zielorganismus ausgewählt wurden. MTB wird mit Hilfe von zwei selektiven Primer-Sets und zwei Sonden nachgewiesen, die für unterschiedliche Regionen vorgesehen sind („Dual Target“-Detektion: 16S-rRNA-Gen und die esx-Gene esxJ, esxK, esxM, esxP und esxW).
  • Folgende Ergebnisse des Tests sind möglich:
    • positiv
    • negativ
    • ungültig

Nachweisgrenze:

  •  M. tuberculosis: 7.6 CFU/ml (Sputum-/BAL-Sediment) bis 8,8 CFU/ml (Sputum crudum).
  • M. bovis: 0,9 CFU/ml (Sputum-/BAL-Sediment) bis 1,0 CFU/ml (Sputum crudum)

Inkusivität:

  • M. tuberculosis
  • M. bovis BCG
  • M. africanum
  • M. bovis subsp. bovis
  • M. canetti
  • M. caprae
  • M. microti
  • M. orygis
  • M. pinnipedii
  • M. suricattae

Spezifität:

  • 100% bei häufigen Erregern der Atemwege (178 Bakterien, Pilze und Viren)

Grenzen des Verfahrens

  • Nukleinsäure-Amplifikationstests sind nicht in der Lage, die Lebensfähigkeit von Organismen zu bestimmen.
  • Ein Therapieerfolg bzw. -misserfolg kann mit diesem Test nicht festgestellt werden.
  • Der MTB-Test sollte stets in Verbindung mit einer Kultur durchgeführt werden, um die Gefahr falsch-negativer Ergebnisse auf ein Minimum zu reduzieren und eine Prüfung der Antibiotikaempfindlichkeit des MTBC-Isolats zur Unterstützung der Patientenversorgung zu ermöglichen.
  • Der MTB-Test wurde validiert für Sputum crudum sowie für Sputum- und BAL-Sedimente, die mit NALC-NaOH verflüssigt, dekontaminiert und aufkonzentriert wurden. Der Einsatz anderer Probenmaterialien kann zu falsch-positiven, falsch-negativen und/oder ungültigen Ergebnissen führen.
  • Der MTB-Test ist nicht vorgesehen für die Verwendung respiratorischer Proben von Patienten, die eine antituberkulöse Arzneimitteltherapie erhalten, zur Überwachung der Therapieantwort oder zur Heilungskontrolle.
  • Bei Patienten, die sowohl mit MTB als auch mit HIV infiziert sind, ist ein negativer Befund des mikroskopischen Ausstrichs wahrscheinlicher und DNA des MTB-Komplexes kann daher in einer Konzentration unter der Nachweisgrenze des Tests vorliegen.
  • Mutationen in den hochkonservierten Regionen der genomischen DNA des M. tuberculosis-Komplexes, die durch die Primer und/oder Sonden des MTB-Tests abgedeckt sind, treten zwar selten auf, können jedoch dazu führen, dass das Bakterium nicht erkannt wird.

Weiterführende Untersuchungen

Literatur

  • Herstellerangaben