Mikrozytäre Erythrozyten
Allgemeines
- Der Parameter mikrozytäre Erythrozyten umfasst den prozentualen Anteil der „zu kleinen“ Erythrozyten.
- Die Bestimmung erfolgt bei Anforderung der Retikulozyten.
Indikation
- Differenzialdiagnostik der Anämie
- der Eisenmangelanämie
Ansatz- / Messzeiten
stündlich
Referenzbereich
Pekelharing, J. M., et al. „Haematology reference intervals for established and novel parameters in healthy adults.“ Sysmex Journal International 20.1 (2010): 1-9. | |
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Männer | 0,5 – 3,0 % |
Frauen | 0,3 – 2,8 % |
Beurteilung der Ergebnisse
Erhöhung:
- Eisenmangelanämie
- Thalassämie
- Myelodysplastisches Syndrom (zusammen mit den makrozytären Erythrozyten)
Grenzen des Verfahrens
Mögliche Interferenzen bei:
- Membrandefekten der Erythrozyten
- Sphärozytose
- Eliptozytose
- Hämoglobinopathien
- Erythrozyten-Einschlusskörperchen
- Basophile Tüpfelung
- Siderozyten – Pappenheimer-Körperchen
- Heinz-Körperchen
- Howell-Jolly-Körperchen
- Kapillärer Blutentnahme
Methode
Gleichstrom-Widerstandsmessprinzip
Methodenbeschreibung
Nicht nur der Prozentsatz „entfärbter“ Erythrozyten kann im Retikulozytenkanal bestimmt werden, sondern im Impedanzkanal auch der Anteil der „zu kleinen“ oder „zu großen“.
Die obere Teil der Abbildung zeigt die im Vergleich zur Normalverteilungskurve (blau) nach links verlagerte Erythrozytenverteilung (türkis) eines Patienten mit einem hohen Anteil von Mikrozyten – der untere Teil der Abbildung einen Patienten mit vielen Makrozyten. Die Befundparameter mikro- und makrozytäre Erythrozyten geben diese Populationen als prozentualen Anteil an allen Erythrozyten aus.
Abrechnung
EBM / GOÄ:
– / 3552
Literatur
- Pekelharing, J. M., et al. „Haematology reference intervals for established and novel parameters in healthy adults.“ Sysmex Journal International 20.1 (2010): 1-9.
- XN-Serie Flagging-Guide 02/2019
Abbildung mit Genehmigung, Sysmex Deutschland GmbH, modifiziert nach Dr. med. C. Helmschrodt