Der Methadon-Nachweis ist ein diagnostischer In-vitro-Test zum semiquantitativen Nachweis von Methadon aus Urinproben.
Die Analyse liefert nur ein vorläufiges Ergebnis: Zur Bestätigung muss eine spezifischere Methode herangezogen werden, wobei die Gaschromatographie/ Massenspektrometrie (GC-MS) die bevorzugte Methode ist.
Methadon ist ein synthetisches Diphenylheptanonylamin-Opioid, das bei parenteraler Verabreichung ähnliche analgetische Aktivität und Wirkung wie Morphin aufweist. Anders jedoch als Morphin behält es bei oraler Verabreichung zuverlässig seine Wirksamkeit; außerdem entwickeln sich Toleranz und physische Abhängigkeit nur langsam.
Obgleich Methadon gegen chronische Schmerzen verschrieben wird, wird es medizinisch hauptsächlich zur Entgiftung und/oder Substitutionstherapie von Heroin- oder Betäubungsmittelabhängigen eingesetzt.
Aufgrund seiner ähnlichen pharmakologischen Aktivität ist das Missbrauchspotential von Methadon dabei mit dem von Morphin vergleichbar.
Nach der Einnahme wird Methadon im Magen-Darm-Trakt schnell absorbiert und in der Leber verstoffwechselt. Eine anfängliche N-Demethylierung metabolisiert das Methadon zu Normethadon, das durch schnelle Ringbildung, gefolgt von Dehydratisierung, seinen Primärmetaboliten 2‑Ethyliden-1,5-dimethyl-3,3-diphenylpyrrolidin, besser bekannt als EDDP, bildet. Durch eine weitere N‑Demethylierung wird ein Sekundärmetabolit, 2‑Ethyl-5-methyl-3,3-diphenyl-1-pyrrolin (EMDP), gebildet. Die Metaboliten werden über den Urin oder die Galle zusammen mit der unveränderten Droge ausgeschieden.
Indikation
Diagnostischer In-vitro-Test zum semiquantitativen Nachweis von Methadon.
Material
Spontan-/Mittelstrahlurin
Urinbecher mit Deckel
Urinbecher ohne Deckel
BD Urinbecher mit Schraub-Verschluss und Urin-Transfereinheit 120 ml
BD Z-Vacutainer 11,0 ml mit Urin-Aufnahme-Adapter
Neutrales, weißes Röhrchen mit Stopfen
Sarstedt Urivette 10 ml mit Adapter
1 ml Urin
Urinproben in sauberen Glas- oder Kunststoffbehältern (wie Polyethylen (PE)) sammeln.
Frische Urinproben erfordern keine spezielle Handhabung oder Vorbehandlung, aber es sollte darauf geachtet werden, dass die pipettierten Proben frei von festen Bestandteilen sind.
Der Proben-pH-Wert sollte im normalen physiologischen Bereich von 5‑8 liegen.
Es sind keine Zusatzstoffe oder Konservierungsmittel erforderlich.
Es wird empfohlen, die Urinproben bei 2‑8 °C zu lagern und innerhalb von 5 Tagen nach der Entnahme die Bestimmung durchzuführen.
Stabilität
2-8 °C
5 Tage
Durchführung
Durchführungsort/-orte:
MZLA - Standort Altenburg
Durchführungsfrequenz
werktags
jederzeit
an anderen Tagen
jederzeit
Referenzbereich
Cut off: < 100 ng/ml
Beurteilung der Ergebnisse
Der Test erfasst das Methadon-Metabolit EDDP und nicht Methadon.
Ein positives Ergebnis bedeutet, dass Methadon im Körper des Probanden zum primären Metabolit EDDP verstoffwechselt wurde.
Dieser Immunoassay liefert nur ein vorläufiges Ergebnis und sollten mit einem Referenzverfahren (z. B. GC/MS) bestätigt werden.