Immunglobulin G (IgG) im Serum

Immunglobulin G (IgG) im Serum

Themenübersicht

Allgemeines

  • IgG-Moleküle bestehen aus zwei Leichtketten (Kappa oder Lambda) und zwei Schwerketten (Gamma). Der Anteil an den Serumimmunglobulinen beträgt etwa 80 %.
  • Die Hauptaufgaben von IgG liegen in der Abwehr von Mikroorganismen, der direkten Neutralisation von Toxinen und der Einleitung der Komplementbindung. IgG passiert als einziges Immunglobulin die Plazentaschranke und bewirkt einen passiven Schutz des Fötus sowie des Neugeborenen. Dieser mütterliche Schutz baut sich langsam ab, bis das Immunsystem des Kindes in Funktion tritt (im Alter von etwa 6 Monaten). Die Serum- und Plasmakonzentrationen eines Erwachsenen werden mit 18 Monaten nahezu erreicht.

Indikation

  • Überprüfung der humoralen Immunität

Material

Kein Primär-Material hinterlegt: Bitte rufen Sie uns an!
03447-5688-10
  • 1 ml Serum
  • alternativ können Lithium-Heparin- und K2-EDTA-Röhrchen verwendet werden.
Stabilität
15-25 °C
4 Monate
2-8 °C
8 Monate
(-25)-(-15) °C
8 Monate

Durchführung

Durchführungsort/-orte:

MZLA - Standort Altenburg
Durchführungsfrequenz
werktags
jederzeit
an anderen Tagen
jederzeit

Referenzbereich

7 – 16 g/l

Variable Referenzbereiche
Alter
IgG (g/l)
Alter
IgG (g/l)
Neugeborene
10 Monate
1 Monat
11 Monate
2 Monate
12 Monate
2.32 – 14.11
3 Monate
1 – 3 Jahre
4.53 – 9.16
4 Monate
4 – 6 Jahre
5.04 – 14.65
5 Monate
7 – 9 Jahre
5.72 – 14.74
6 Monate
10 – 11 Jahre
6.98 – 15.60
7 Monate
12 – 13 Jahre
7.59 – 15.50
8 Monate
14 – 15 Jahre
7.16 – 17.11
9 Monate

Beurteilung der Ergebnisse

Erhöhungen:

  • chronische Lebererkrankungen
  • chronische Infektionen
  • Autoimmunerkrankungen
    • rheumatoide Arthritis
    • systemischer Lupus erythematodes
    • zystische Fibrose
  • Multiples Myelom (monoklonales IgG)

Erniedrigungen:

  • kongenitale und erworbene Immundefizienzsyndrome
    • Agammaglobulinämie (Morbus Bruton)
    • selektiver IgG-Subklassenmangel
  • Proteinverlust-Gastroenteropathien
  • Verbrennungen
  • nephrotisches Syndrom
  • Wiskott-Aldrich-Syndrom
  • myotonische Dystrophie
  • Anti-Immunglobulin-Antikörper

Grenzen des Verfahrens

  • Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor der Durchführung des Tests zentrifugiert werden.
  • Unter den Testbedingungen treten zwischen IgA und IgG bzw. IgM keine Kreuzreaktionen auf.
  • Wie auch andere turbidimetrische oder nephelometrische Verfahren liefert dieser Test keine genauen Ergebnisse bei Patienten mit monoklonaler
    Gammopathie aufgrund individueller Probeneigenschaften, die jedoch mit Elektrophorese bestimmt werden können.

Medikamente:

  • In therapeutischen Konzentrationen wurde bei üblichen Medikamenten-Panels keine Störung gefunden.
    • Ausnahme: N‑Acetylcystein und Ascorbinsäure führen zu falsch niedrigen IgG-Werten.

Weiterführende Untersuchungen

Literatur

  • Herstellerangaben
  • Thomas, Labor & Diagnose 2020