HBs-Antigen

HBs-Antigen

Themenübersicht

Allgemeines

  • Immunologischer In-vitro-Test zur qualitativen Bestimmung von Hepatitis B Oberflächen-Antigen (HBsAg) in Humanserum und -plasma
  • Übertragung des Hepatitis-B-Virus durch infiziertes Blut und Körperflüssigkeiten wie Speichel, Menstruations-, Vaginal- oder Samenflüssigkeit
  • Die meisten erwachsenen Patienten erholen sich vollständig von einer HBV-Infektion, in bis zu 10 % dieser Fälle werden Patienten jedoch zu asymptomatischen Trägern oder entwickeln eine chronische Hepatitis B
  • Im Rahmen der Serokonversion erscheinen Anti‑HBs mit dem Absinken des HBs-Antigen und zirkulieren meist mehrere Wochen im Blut
  • Anti‑HBs deuten auf eine abgeschlossene (bzw. abklingende) HBV-Infektion oder den Z.n. Impfung hin
  • Die Antikörper werden gegen die Determinante a des HBsAg, die allen Subtypen gemeinsam ist, sowie gegen Subtypen-spezifische Determinanten gebildet
  • Weiterhin werden Anti‑HBs-Tests zur Verlaufskontrolle nach einer akuten Hepatitis‑B-Infektion eingesetzt

Indikation

  • Diagnose der akuten oder chronischen Hepatitis B-Virus-Infektion
  • Reihenuntersuchung von Blutspendern auf bestehende Hepatitis B
  • frühester prognostischer Indikator bei einer Hepatitis B-Virus-Infektion
  • Klassifizierung einer chronischen Hepatitis-Infektion

Material

Kein Primär-Material hinterlegt: Bitte rufen Sie uns an!
03447-5688-10
  • 1 ml Serum
  • alternativ können Li‑Heparin‑, Na‑Heparin‑, K2‑EDTA‑, K3‑EDTA‑, ACD-, CPD-, CP2D-, CPDA- und Na‑Citrat-Röhrchen verwendet werden.
Stabilität
20-25 °C
7 Tage
2-8 °C
14 Tage
-20 °C
3 Monate

Durchführung

Durchführungsort/-orte:

MZLA - Standort Altenburg
Durchführungsfrequenz
werktags
jederzeit
an anderen Tagen
jederzeit

Referenzbereich

negativ

Beurteilung der Ergebnisse

Meldepflicht:

Bei positivem Nachweis erfolgt eine namentliche Meldung an das Gesundheitsamt, sofern der direkte oder indirekte Nachweis auf eine akute Infektion hinweist.

Alle Nachweise von Hepatitis B sind meldepflichtig.

  • bei positivem HBs-Antigen sind weitere Untersuchungen zur Einschätzung des Krankheitsstadiums und der Infektiosität notwendig
    • HBV-DNA
    • HBe-Antigen
    • HBe-Antikörper
  • Bei positiven Nachweis von HBs-Antigen, HBe-Antigen oder HBV-DNA muss von einer potenziellen Infektiosität ausgegangen werden
  • Bei nachgewiesener aktueller HBV-Infektion sollten Koinfektionen wie Hepatitis D, HIV oder Lues ausgeschlossen werden
  • Erfolgt innerhalb von 6 Monaten keine Serokonversion mit abfallendem HBs-Antigen und steigenden HBs-Antikörpern, muss von einer Chronifizierung ausgegangen werden:

Grenzen des Verfahrens

Pharmazeutische Substanzen:

  • 16 häufig verwendete Pharmaka wurden in vitro getestet. Es konnten keine Störungen des Tests festgestellt werden.
  • Außerdem wurden spezielle, in der Hepatitis B-Therapie verwendeten Medikamente getestet. Es konnten keine Störungen des Tests festgestellt werden.

Spezifität (analytisch):

  • 1596 Proben mit potentiell störenden Substanzen wurden mit dem Test untersucht; die Proben waren wie folgt zusammengesetzt:
    • Proben mit Antikörpern gegen HAV, HCV, HIV, HTLV, CMV, EBV, HSV, Rubella, Parvovirus, VZV, Toxoplasma gondii, Treponema pallidum,
      Borrelia, Listeriose
    • Proben mit Autoantikörpern (ANA, SLE), erhöhten Titern an Rheumafakor oder HAMA-Antikörpern
    • Proben, positiv auf Mumps, Masern, Malaria
    • Proben nach Impfung gegen HBV und Influenza
    • Proben von Patienten mit monoklonaler Gammopathie und multiplem Myelom/Lymphom, Dialyse-Patienten oder Patienten, die an alkoholbedingten Lebererkrankungen leiden
    • Proben von Schwangeren
  • Es wurden keine falsch-positiven Ergebnisse gefunden.
  • 14 Proben waren positiv auf HBsAg (1 jeweils aus jeder Gruppe der Patienten, die positiv auf HAV, HIV, HTLV bzw. EBV getesten wurden; 1 aus der Gruppe der Dialysepatienten und 9 von schwangeren Frauen).
  • 2 Proben (1 nach HBVImpfung und 1 mit erhöhtem RF-Wert) waren anfänglich positiv, in einer Nachmessung jedoch negativ.
  • Die Gesamtspezifität lag bei 100 % (untere Vertrauensgrenze 95 %, einseitig: 99.81 %).

Literatur

  • Herstellerangaben