Cytomegalie-Virus (CMV)-PCR

Cytomegalie-Virus (CMV)-PCR

Themenübersicht

Allgemeines

  • Die Real-Time PCR dient der quantitative Bestimmung vom Cytomegalie-Virus (CMV) insbesondere nach Organ- oder hämatopoetischer Stammzelltransplantation, um zu beurteilen, ob eine antivirale Therapie erforderlich ist.
  • Das humane Cytomegalievirus (CMV) ist ein weltweit vorkommender viraler Krankheitserreger aus der Familie der Herpesviren.
  • CMV-Infektionen verlaufen bei immunkompetenten Patienten zwar häufig asymptomatisch, es können sich jedoch primäre lytische Infektionen in Form eines akuten mononukleoseartigen Syndroms manifestieren. CMV persistiert nach der Infektion häufig als latente Infektion, die den Patienten ein Leben lang begleitet und periodisch immer wieder reaktiviert wird. Von der CMV-Infektion am stärksten betroffen sind mononukleäre Zellen des peripheren Blutes myeloischen Ursprungs (jedoch keine Lymphozyten) und Endothelzellen. CMV verbleibt bei Menschen latent in den Monozyten bzw. Makrophagen.
  • Latent infizierte Patienten, die keine Symptome zeigen, können das Virus in Körper-flüssigkeiten ausscheiden (z. B. im Urin oder Speichel) und somit andere Personen infizieren.
  • Bei immungeschwächten Patienten einschließlich Neugeborenen, Transplantatempfängern und AIDS-Patienten besteht ein hohes Risiko für schwere primäre CMV-Infektionen oder reaktivierte latente CMV-Infektionen, die mit einer hohen Rate von Morbidität und Mortalität einhergehen.
  • Zu den schweren Manifestationen der Cytomegalie gehören Retinitis, Polyradikulopathie, Gastroenteritis, Hepatitis, Enzephalitis, Ösophagitis, Enterokolitis, Pankreatitis, Nephritis, Transplantatabstoßung, Pneumonitis und Cytomegalie-Virus-Syndrom.

Indikation

  • DNA-Nachweis von CMV bei organtransplantierten Patienten
  • bei konkreter therapeutischer Konsequenz in begründeten Einzelfällen bei immunsupprimierten Patienten

Material

Kein Primär-Material hinterlegt: Bitte rufen Sie uns an!
  • 2 ml EDTA-Vollblut
  • Dieser Test wurde ausschließlich für die Verwendung mit EDTA-Plasma validiert. Wenn mit dem CMV-Test andere Arten von Proben getestet werden, können falsche Ergebnisse erzielt werden.
Stabilität
2-25 °C
36 Stunden (als Vollblut)
2-8 °C
6 Tage (als Plasma)
<(-18) °C
12 Wochen

Durchführung

Durchführungsort/-orte:

MZLA - Standort Altenburg
Durchführungsfrequenz
werktags
zweimal wöchentlich, meist Mittwochs und Freitags
an anderen Tagen
nein

Referenzbereich

negativ

Beurteilung der Ergebnisse

Meldepflicht:

Bei positivem Nachweis erfolgt eine namentliche Meldung an das Gesundheitsamt, sofern der direkte oder indirekte Nachweis auf eine akute Infektion hinweist.

Namentlich an das Gesundheitsamt NUR IN SACHSEN (Verordnung über die Erweiterung der Meldepflicht für übertragbare Krankheiten und Krankheitserreger nach dem Infektionsschutzgesetz)

  • Folgende Ergebnisse des Tests sind möglich:
    • Zielsequenz nicht nachgewiesen
    • CMV-DNA nachgewiesen unter der unteren Quantifizierungsgrenze
    • Wert im linearen Bereich von der unteren bis zur oberen Quantifizierungsgrenze
    • CMV-DNA nachgewiesen über der oberen Quantifizierungsgrenze
  • Generell nimmt das Risiko für die Entstehung einer Cytomegalie mit steigender Viruslast zu. Die Beziehung zwischen Virämie und Krankheit folgt einem sigmoiden Verlauf, d. h. das Cytomegalierisiko nimmt stark zu, nachdem die CMV-Viruslast eine „kritische Schwelle“ erreicht. Bei einem CMV-DNA-Assay für Vollblutproben, der im Labor zum Testen von Lebertransplantatempfängern entwickelt wurde, lag die kritische Schwelle z. B. bei ≥ 5 log10 Kopien/ml CMV-DNA.
  • Bei HIV/AIDS-Patienten wurden die CMV-DNA-Konzentrationen mit dem Cytomegalierisiko und der Gesamtmortalität korreliert.

Nachweisgrenze:

  • 34.5 IE/ml

Spezifität (n=608):

  • 100%

Grenzen des Verfahrens

  • Dieser Test wurde ausschließlich für die Verwendung mit EDTA-Plasma validiert. Wenn mit dem CMV-Test andere Arten von Proben getestet werden, können falsche Ergebnisse erzielt werden.
  • Der CMV-Test ist nicht als CMV-Screeningtest für Blut oder Blutprodukte oder als diagnostischer Test zur Bestätigung einer CMV-Infektion vorgesehen.
  • Der Wert einer Patientenprobe kann in Abhängigkeit vom verwendeten Testverfahren unterschiedlich hoch gemessen werden. Werte, die mit unterschiedlichen Testverfahren ermittelt wurden, können nicht miteinander verglichen werden und Ursache für medizinische Fehlinterpretationen sein.Die Messung der Viruslast in Plasma ist nicht direkt mit der Messung anderer Probenarten vergleichbar.
  • Die Quantifizierung von CMV-DNA kann durch das Probenentnahmeverfahren, patientenbezogene Faktoren (d. h. Alter, Vorhandensein von Symptomen) und/oder das Infektionsstadium beeinflusst werden.
  • Mutationen in den hochkonservierten Regionen des CMV-DNA-Polymerase-Gens (UL54), das durch den CMV-Test abgedeckt wird, treten zwar selten auf, können jedoch die Primer- und/oder Sondenbindung beeinträchtigen und dadurch zur Unterquantifizierung oder Nichterkennung des Virus führen.

Weiterführende Untersuchungen

Literatur

  • Herstellerangaben