CEA

CEA

Themenübersicht

Allgemeines

  • Das Carcinoembryonale Antigen (CEA) ist ein Tumormarker insbesondere für das kolorektale Adenokarzinom.
  • CEA ist ein normaler Bestandteil der kolorektalen Schleimhaut und kommt darüber hinaus in anderen Epithelien, wie z.B. dem Vaginalepithel und verschiedenen Drüsenepithelien, wie den Foveolae des Magens, und in Schweißdrüsen vor.
  • Die höchsten Konzentration von CEA in Geweben finden sich in primären kolorektalen Karzinomen und deren Lebermetastasen, die Konzentration kann bis zu 500 fach höher sein als in der normalen Kolonschleimhaut.
  • Das carcinoembryonale Antigen (CEA) ist ein hoch glykosyliertes Molekül mit einem Molekulargewicht von etwa 180 kDa.
  • CEA gehört wie das AFP zur Gruppe der carcinofetalen Antigene, die während der Embryonal- und Fetalzeit produziert werden. Es wurde postuliert, dass CEA bei einer Reihe von biologischen Prozessen, wie der Zelladhäsion, der Zellimmunität und der Apoptose, eine Rolle spielt.
  • Die Bildung von CEA wird nach der Geburt unterdrückt, im Gewebe gesunder Erwachsener wird CEA nur in geringem Ausmaß exprimiert. Aus diesem Grund sind die CEA-Spiegel im Blut gesunder Erwachsener sehr niedrig.
  • Die CEA‑Genfamilie besteht aus etwa 17 aktiven Genen, die 2 Untergruppen angehören. Zur ersten gehören CEA sowie die „Nonspecific Crossreacting Antigens“ (NCA). Zur zweiten Untergruppe gehören die „Pregnancy‑Specific Glycoproteins“ (PSG).
  • Die Antikörper im CEA-Test reagieren mit CEA und mit dem Mekonium‑Antigen NCA‑2. Insbesondere die Kreuzreaktion mit NCA‑2 hat sich bei der frühzeitigen Erkennung von Metastasen und Rezidiven des kolorektalen Karzinoms als nützlich erwiesen.
  • Die antigenen Determinanten von CEA wurden charakterisiert. Die verfügbaren monoklonalen Antikörper wurden in 5 Epitopgruppen eingeteilt. Die Antikörper des CEA-Tests reagieren mit den Epitopen 2 und 5.

Indikation

  • Erkennung einer Tumorprogredienz im postoperativen Verlauf kolorektaler Karzinome – für ein Screening ist CEA aufgrund der eingeschränkten diagnostischen Spezifität und Sensitivität nicht geeignet
  • Differenzialdiagnose von Lebertumoren

Material

Kein Primär-Material hinterlegt: Bitte rufen Sie uns an!
  • 1 ml Serum
  • alternativ können EDTA- und Lithium-Heparin-Röhrchen verwendet werden.
Stabilität
20-25 °C
7 Tage
2-8 °C
14 Tage
-20°C
6 Monate

Durchführung

Durchführungsort/-orte:

MZLA - Standort Altenburg
Durchführungsfrequenz
werktags
täglich
an anderen Tagen
nein

Referenzbereich

bei Nichtrauchern: < 5.0 ng/ml

bei Rauchern: < 6.5 ng/ml

Beurteilung der Ergebnisse

Erhöhungen:

Maligne Erkrankungen:

  • Kolorektales Adenokarzinom
  • medulläres Schilddrüsenkarzinom
  • metastasiertes Mamma-Karzinom
  • Magen-, Pankreas-, Bronchial, Ovarial- und Zervixkarzinom (im fortgeschrittenen Stadium)
  • Karzinome der Blase, Leber, Niere, bei Melanomen und Lymphomen (in variabler Häufigkeit)

Benigne Erkrankungen:

  • benignen Erkrankungen des Darms, des Pankreas, der Leber und der Lunge z. B.
    • Leberzirrhose und andere entzündliche Erkrankungen der Leber
    • chronische Hepatitis
    • Pankreatitis
    • Colitis ulcerosa und Diverticulitis
    • Morbus Crohn
  • Rauchen

Grenzen des Verfahrens

  • Der CEA-Wert einer Patientenprobe kann in Abhängigkeit vom verwendeten Testverfahren unterschiedlich hoch gemessen werden. CEA-Werte, die mit unterschiedlichen Testverfahren ermittelt wurden, können nicht miteinander verglichen werden und Ursache für medizinische Fehlinterpretationen sein.

Weiterführende Untersuchungen

Literatur

  • Herstellerangaben
  • Thomas, Labor & Diagnose 2020
  • Hammarström S. The carcinoembryonic antigen (CEA) family: structures, suggested functions and expression in normal and malignant tissues. Semin Cancer Biol 1999;9(2):67-81
  • Ballesta AM, Molina R, Filella X, et al. Carcinoembryonic Antigen in Staging and Follow-up of Patients with Solid Tumors. Tumor Biol 1995;16:32-41.
  • Fukuda I, Yamakado M, Kiyose H. Influence of Smoking on Serum Carcinoembryonic Antigen Levels in Subjects Who Underwent Multiphasic Health Testing and Services. J Med Syst 1998;22(2):89-93.
  • Ruibal Morell A. CEA serum levels in nonneoplastic disease. Int J Biol Markers 1992;7(3):160-166.
  • Duffy MJ. Carcinoembryonic antigen as a marker for colorectal cancer. Is it clinically useful? Clin Chem 2001; 47(4): 624-630.