Magen-Darm-Infektionen

Magen-Darm-Infektionen

Allgemeines

Infektiöse Darmerkrankungen zählen zu den häufigsten Erkrankungen, dabei erfolgt der Erregernachweis in Stuhlproben bzw. pathologischen Darmentleerungen.

Indikation

Eine mikrobiologische Untersuchung ist indiziert bei Verdacht auf Infektionen des Intestinaltrakts. Dabei sollte eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Akuter fieberhafter Beginn
  • Vorrausgegangene Auslandsreise
  • Vorrausgegangene Antibiose
  • Schwerer Verlauf mit blutig-schleimigen Durchfall
  • Epidemisches Auftreten
  • Nosokomiale Infektion
  • Bestehende Immunsuppression

Material und Lagerung

  • Walnussgroße Stuhlprobe
  • 3-5ml bei flüssigen Stuhl

Max. Lagerung 24h, gekühlt

Untersuchungsauftrag

Nach den Leitlinien der gestuften Stuhldiagnostik oder bei gezieltem Verdacht können die Untersuchungen auch einzeln angefordert werden.

  • Bei Patienten ohne Hinweis auf eine bestehende Diarrhö:
    • TPER (Salmonellen, Shigellen, Yersinien, Campylobacter)
  • Bei Patienten mit Diarrhö bzw. Enteritis:
    • TPER + Viren (Noroviren, Rotaviren, Astroviren, Adenoviren)
  • Bei Patienten mit blutiger Diarrhö zusätzlich:
    • Clostridium difficile + EHEC + Vibrio cholera
  • Bei Kindern bis 3 Jahren zusätzlich:
    • enteropathogene E. coli (Dyspepsiecoli)
  • Bei Kindern bis 6 Jahren zusätzlich:
    • EHEC
  • Nach einem Auslandsaufenthalt zusätzlich:
    • Amöben, Giardia, Protozoen und Würmer/Wurmeier
  • Nach Operationen oder Antibiose zusätzlich:
    • Clostridium difficile
  • Beim Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung zusätzlich:
    • Staphylokokkus aureus
    • Clostridium perfringens
    • Bacillus cereus
  • Bei immunsupprimierten Patienten zusätzlich:
    • Cryptosporidien
  • Bei Patienten mit Gastritis:
    • Helicobacter pylori

Testhäufigkeit / Analysedauer

  • Der TPER Ansatz erfolgt täglich, der Nachweis der Erreger ist nach 2-3 Tagen abgeschlossen
  • Der Ansatz auf Viren und Clostridien erfolgt 2x täglich
  • Nachweise auf EHEC, Helicobacter pylori Antigen, Dyspepsiecoli und Parasiten erfolgen werkstäglich

Referenzbereich

Kein Keimnachweis/ negativ

Methode

Grenzen des Verfahrens

  • Inadäquates Untersuchungsmaterial führt zu einer Einschränkung der Befundqualität
  • Ein negativer Befund bei fortbestehendem klinischem Verdacht schließt eine Darminfektion nicht aus und sollte durch weitere Stuhlproben abgesichert werden
  • Zu lange Transport und Lagerungszeiten können zu falsch negativen Ergebnissen führen

Weiterführende Untersuchungen

  • Multiplex-PCR (Gastro-Panel)
  • Serologische Antigennachweise

Meldepflicht

  • Folgende Nachweise sind nach §7 des IfSG meldepflichtig:
    • Salmonellen
    • Shigellen
    • Yersinien
    • Campylobacter
    • Noroviren
    • Astroviren
    • Adenoviren
    • Rotaviren
    • EHEC
    • Vibrio cholera
    • Darmpathogene E. coli
    • Cryptosporidien
    • Giardia lamblia

Literatur und Arbeitsanweisungen

  • MiQ 9 2013
  • SA-MI-ATPER
  • SA-MI-STUHL
  • SA-MI-PARA
  • SA-MI-ELISA
  • SA-MI-CLOS
  • SA-MI-HPAG
  • SA-MI-EHEC

Inhalt

analysen.mzla.de
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