Helicobacter pylori (Kultur)

Helicobacter pylori (Kultur)

Allgemeines

Bei Helicobacter pylori handelt es sich um ein spiralförmiges, gramnegatives Bakterium. Der Mensch (Magenschleimhaut) stellt das einzig bekannte Reservoir dar. Die H.-pylori-Infektion induziert eine chronisch aktive Gastritis. Assoziierte Erkrankungen sind die gastro-duodenale Ulkuskrankheit, das Magenkarzinom und das gastrale Marginalzonen-B-Zell-Lymphom des Schleimhaut-assoziierten Gewebes (MALT).

Indikation

Eine mikrobiologische Diagnostik durch Anzucht des Erregers mit anschließender Empfindlichkeitstestung im E-Test-Verfahren wird nach der entsprechenden deutschen S3-Leitlinie (2009) bereits nach dem ersten Therapieversagen empfohlen, wenn eine endoskopische Therapiekontrolle durchgeführt wird. Nach dem zweiten Therapieversagen soll in allen Fällen eine Endoskopie zur mikrobiologischen Diagnostik erfolgen.

Material und Lagerung

Die kulturell Anzucht von H. pylori erfolgt aus endoskopisch gewonnenen Magenbiopsien aus der Antrum- und Korpusregion.

  • Entnahme möglichst kontaminationsfrei
  • Probenmaterial sofort ca. 1 mm unter die Oberfläche des Transportmedium gegeben (Portagerm pylori, siehe Bestellformular) und möglichst schnell ins Labor transportieren

Für eine zuverlässige H. pylori-Diagnostik sollten folgende Mindestzeitintervalle ohne H. pylori-suppressive Therapie eingehalten werden:

  • 2 Wochen nach Ende einer Protonenpumpeninhibitor (PPI) Therapie
  • 4 Wochen nach vorangegangener H. pylori-Eradikations- oder sonstiger Antibiotikatherapie

Untersuchungsauftrag

Erreger und Resistenz

Testhäufigkeit / Analysedauer

Testhäufigkeit

  • werktäglich (Mo – Fr)

Analysedauer

  • 3 Wochen

Referenzbereich

negativ

Ein negatives Kulturergebnis schließt eine Infektion mit Helicobacter pylori nicht zwingend aus, da der Erreger sehr empfindlich ist und in vitro schnell abstirbt. Daher wird die Diagnose mit einem molekular-biologischen Nachweisverfahren (PCR) ergänzt.

Methode

Kultur, ggf. Resistenzbestimmung

Grenzen des Verfahrens

Unsachgemäße Entnahme und Zwischenlagerung der Proben können zu einer negativen Beeinflussung der Anzuchtrate führen. Nicht ausreichendes Material beeinflusst zudem eine umfassende kulturelle Untersuchung. Vorgeschädigte Keime können nicht mehr kulturell angezüchtet werden. Zu lange Exposition an der Luft führt zum raschen Absterben (innerhalb von 30 Minuten!) von H. pylori und ist dementsprechend zu vermeiden!

Weiterführende Untersuchungen

Helicobacter-pylori-PCR

Inhalt

analysen.mzla.de
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