CDT, IFCC

Inhalt

CDT, IFCC

Inhalt

Probennahme

Indikation

  • Als Zustandsmarker zum Nachweis von chronischem Alkoholkonsum
  • Screening auf CDG-Syndrome

Präanalytik

Kein EDTA-Blut verwenden.

Interpretation

Allgemeines

Transferrin ist ein Glykoprotein, das in den Hepatozyten synthetisiert wird und der Haupt-Eisentransporter im Blut ist. Transferrin besteht aus eine Polypeptid-Kette mit zwei Bindungsstellen für Eisen und zwei Oligosaccharidketten mit terminalen Sialinsäureresten. Die Anzahl der Sialinsäurereste ist die Grundlage der Bezeichnung der Glykoform des Transferrins. Als Transferrin-Glykoformen sind im menschlichen Serum nachweisbar: Tetrasialotransferrin (~80 %), Pentasialotransferrin (~14 %), Trisialotransferrin (~4 %) und Disialotransferrin (< 2 %).

In den 1970er Jahren wurde erkannt, dass bei chronischem Alkoholabusus Disialotransferrin ansteigt. Gleichzeitig stieg der Anteil vom Asialotransferrin an, weshalb der Begriff "Kohlenhydrat-defizientes Transferrin (engl. carbohydrate-deficient transferrin (CDT)) entstand.

Das CDT gehört u. a. neben der GGT und dem MCV zu den indirekten Zustandsmarkern für Alkoholkonsum.

Neben genetischen Varianten mit globaler Verteilung gibt es auffällige CDT-Muster beim CDG-Syndrom (eng. congenital disorders of glycosylation).

Beurteilung

Die Messgröße des CDT ist der Quotient aus Disialotransferrin / Transferrin in %:

CDTIFCC ≤ 1.7 %

normales Ergebnis
1.7 < CDTIFCC ≤ 2.0 % keine Schlussfolgerung möglich
CDTIFCC > 2.0 % konsistent mit Alkoholmissbrauch oder exzessivem Alkholkonsum

 

Grenzen

  • Keine Korrelation zwischen CDT-Konzentration und Alkoholmenge (Allen et. al (1994)) > 60 g Ethanol / d
  • Widersprüchliche Ergebnisse bei moderatem Trinken (<40g Alkohol/d) (Sillanaukee et al., 2003)
  • Spezifitäten zwischen 90% und 100% 
  • Sensitivitäten (50-90%) (Kwoh-Gain et al., 1990; Stibler, 1991; Stowell et al.; 1997).
  • WHO/ISBRA-Studie: Sensitivität: 60% bei Männern 29 % bei weiblichen Patientinnen
     

Methode

Elpho

Einheit

%

Referenzbereiche

Geschlecht
Referenzbereich / Entscheidungsgrenzen
Allgemein
Weiblich
Männlich

Literatur

Kohlenhydratdefizientes Transferin, CDT