Eisenresorpt.-Test
Inhalt
Eisenresorpt.-Test
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Interpretation
Allgemeines
Der Eisenresorptionstest überprüft die Durchlässigkeit der Darmmukosa für zweiwertiges Eisen.
Durchführung:
- Erste Blutentnahme am nüchternen Patienten zur Serum-Eisenbestimmung (EIS1)
- Verabreichung von 200 mg resorbierbarem Fe2+ (z. B. 2 Kapseln Ferrosanol duodenal)
- 2 Stunden nach erster Blutentnahme erneute Blutentnahme zur Eisenbestimmung (EIS2)
- 4 Stunden nach erster Blutentnahme eine weitere Blutentnahme zur Eisenbestimmung (EIS3)
-
keine Nahrungsaufnahme 12 Stunden vor der ersten Blutentnahme
-
Bettruhe sollte während des gesamten Testverlaufs eingehalten werden
-
Eine Stunde nach Eisengabe kann gefrühstückt werden
Beurteilung
- Normaler Basiswert, Anstieg des Serumeisens um 30–40 %: intakte intestinale Resorption
- Niedriger Basiswert mit starkem Eisenanstieg auf >36 mmol/L: Eisenmangelanämie bei intakter intestinaler Resorption
- Niedriger Eisenausgangswert und niedriger Anstieg: Eisenresorptionsstörung, Malabsorption, Infekte
- Hoher Eisenausgangswert mit geringem Anstieg: Hämochromatose und hämolytische Anämie
Grenzen
Der Eisenresorptionstest dient lediglich zur Überprüfung der Durchlässigkeit der Darmmukosa für Fe2+. Er reflektiert nicht die Aufnahme des Nahrungseisens und ist für die Ursachenabklärung des Eisenmangels nicht geeignet.
Literatur
- Thomas L (Hrsg) (2023) Labor und Diagnose, Release 5: Indikation und Bewertung von Laborbefunden für die medizinische Diagnostik, Release 5
- Wick M, Pinggera W, Lehmann P (2002) Eisenstoffwechsel, Anämien, Diagnostik und Therapie, 7. Aufl., Springer-Verlag, Wien, S 58
- Stand: 2024-01-18