Die Bestimmung der Serum-Alpha-Amylase hat wegen der wenig spezifischen klinischen Symptomatik von Pankreaserkrankungen einen hohen Stellenwert in der Pankreasdiagnostik.
Die Alpha-Amylase wird im sekretorischen Epithel aller Mundspeicheldrüsen und – wie Lipase – in den Acini der Bauchspeicheldrüse synthetisiert und fast ausschließlich über Ausführungsgänge in den Magen-Darm-Kanal abgegeben. Nach vollständiger glomerulärer Filtration wird die Amylase zu ca. 50% tubulär rückresorbiert.
Die α‑Amylasen (1,4‑α‑D‑Glucanohydrolasen, EC 3.2.1.1) katalysieren den hydrolytischen Abbau von polymeren Kohlenhydraten wie Amylose, Amylopektin und Glykogen durch Spaltung von 1,4‑α‑glycosidischen Bindungen. Bei Poly- und Oligosacchariden werden immer mehrere glykosidische Bindungen gleichzeitig hydrolisiert. Als kleinste Einheit wird Maltotriose in Maltose und Glucose gespalten – jedoch mit sehr geringer Geschwindigkeit.
Man unterscheidet zwei Typen von α‑Amylasen, den Pankreas-Typ (P‑Typ) und den Speicheldrüsentyp (S‑Typ). Während der P‑Typ praktisch ausschließlich dem Pankreas und damit organspezifisch zugeordnet werden kann, ist der S‑Typ unterschiedlicher Herkunft.
Außer in den Speicheldrüsen kann er in Tränen, Schweiß, Muttermilch, Amnion- Flüssigkeit, Lungen, Hoden und im Epithel der Eileiter vorkommen.
Indikation
Zur Diagnose von Pankreas-Erkrankungen
Material
Serum-Gel-Röhrchen
Sarstedt Serum-Gel-Monovette 7,5 ml
BD Serum-Gel-Vacutainer 8,5 ml
Sarstedt Serum-Kinder-Monovette 1,1 ml
BD Serum-Gel Kinder-Vacutainer 3,5 ml
BD Serum-Gel Microtainer SST
1 ml Serum
Antikoagulanzien: Citrat, Fluorid und EDTA stören den Test.