Salmonellen (Kultur)

Salmonellen (Kultur)

Allgemeines

Salmonellen sind weltweit verbreitete, gramnegative Stäbchenbakterien der Familie Enterobacteriaceae. Man unterscheidet die zwei Arten Salmonella enterica sowie Salmonella bongori, wobei S. enterica mit ihren 6 Subspezies sowie zahlreichen Serovaren am häufigsten Infektionen beim Menschen auslöst. Die Unterscheidung einzelner Serovare erfolgt nach dem White-Kauffmann-Le-Minor-Schema (früher Kauffmann-White-Schema) mittels serologischer Tests anhand spezifischer O- und H-Antigene.

Das Erregerreservoir sind vorwiegend Tiere (v.a. landwirtschaftliche Nutztiere wie Geflügel, Rinder und Schweine). Infektionen beim Menschen resultieren meist aus dem Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln wie rohen oder nicht ausreichend erhitzen Eiern, Eiprodukten, Geflügelfleisch oder Rohfleisch. Auch pflanzliche Lebensmittel können mit Salmonellen belastet sein. Eine direkte oder indirekte Übertragung von Mensch zu Mensch ist im Rahmen nosokomialer Infektionen bei besonders disponierten Personen oder unter mangelhaften Hygienebedingungen beschrieben.

Nichttyphoidale Salmonellen verursachen beim Menschen akute Gastroenteritiden mit wässrigem Druchfall, Erbrechen und Fieber. Die
beiden häufigsten Salmonellen-Serovare hierbei sind S. Enteritidis und S. Typhimurium. Septische Komplikationen  mit und ohne Organbesiedlungen sind selten. Salmonellen der Typhus- und Paratyphus-Gruppe hingegen verursachen nach Vermehrung im lymphatischen Gewebe des Darms eine septikämische Erkrankung mit Befall zahlreicher Organe.

 

Indikation

  • V.a. bakterielle Gastroenteritis
    • insbesondere Personen aus Risikogruppen (Säuglinge, Kleinkinder, immungeschwächte Personen)
  • V.a Typhus oder Paratyphus
    • V.a. Typhus oder Paratyphus bitte angeben!
    • Nachweis des Erregers in der ersten Krankheitswoche in der Blutkultur
    • ab der zweiten Woche Nachweis im Stuhl
  • epidemiologische Abklärung von Ausbrüchen oder Gruppenerkrankungen

Material und Lagerung

  • frische Stuhlprobe 1g (haselnussgroß), unmittelbarer, gekühlter (2 – 8 °C)  Transport ins Labor
  • Rektalabstrich
  • bei septischen Krankheitsbildern Blutkulturen (unverzüglicher Transport ins Labor, max. 16 h bei Raumtemperatur)

 

 

Untersuchungsauftrag

Salmonellen (SALM, Kultur)

Testhäufigkeit / Analysedauer

Testhäufigkeit:

  • täglich

Analysedauer:

  • 48 h

Referenzbereich

negativ

Methode

Kultur

 

Grenzen des Verfahrens

Eine entscheidende Bedeutung haben wegen der meist stark überwiegenden Begleitflora bei der Untersuchung von Stuhlproben selektive Nährböden. Sie erfassen jedoch jeweils nur begrenzte Erregerspektren.

Weiterführende Untersuchungen

Nach kultureller Anzüchtung erfolgt eine biochemische und serologische Identifizierung des Erregers.

 

Meldepflicht

Nach § 7 IfSG ist der direkte oder indirekte Nachweis von Salmonella-Serovaren namentlich meldepflichtig, soweit der Nachweis auf eine akute Infektion hinweist.

Inhalt

analysen.mzla.de
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