Retikulozyten

Allgemeines/Untersuchungsumfang

  • Retikulozyten sind Erythrozyten, die aus Erythroblasten durch Ausstoßung des Zellkerns entstehen und noch RNA enthalten.
  • Die automatisierte Analyse der Retikulozyten ist wie ein „Fenster ins Knochenmark“. Sie ermöglicht Aussagen über die Funktionsfähigkeit der Blutbildung.
  • Durch Bestimmung der Retikulozyten und assoziierter Parameter wird die Differenzialdiagnostik der Änämie unterstützt.

Indikation

  • Basisdiagnostik bei Anämien zur Beurteilung der
    Regenerationsfähigkeit der Erythropoese
  • Kontrolle des Therapieansprechens bei Eisen-, Vitamin B12– und Folsäuremangelanämie
  • Kontrolle der Effektivität der Erythropoetintherapie

Material

Sarstedt EDTA-Monovette 2,7 ml
BD EDTA-Vacutainer 3,0 ml
  • 1 ml EDTA-Blut
Stabilität
Raumtemperatur
4 Stunden
2 – 8°C
2 Tage

Ansatz- / Messzeiten

stündlich

Referenzbereich

Ohne Anämie:

  • relativ
    • 0.8 – 2.5 %
  • absolut
    • Männer: 24.8 – 96.2 Gpt/l
    • Frauen: 19.8 – 80.7 Gpt/l
    • Kinder: 60 – 140 Gpt/l

bei Anämie:

  • abhängig von der Schwere der Anämie

Beurteilung der Ergebnisse

Abhängig von Anämie.

Grenzen des Verfahrens

Mögliche Interferenzen bei:

  • Membrandefekten der Erythrozyten
    • Sphärozytose
    • Eliptozytose
  • Hämoglobinopathien
  • Erythrozyten-Einschlusskörperchen
    • Basophile Tüpfelung
    • Siderozyten – Pappenheimer-Körperchen
    • Heinz-Körperchen
    • Howell-Jolly-Körperchen
  • Kapillärer Blutentnahme

Weiterführende Untersuchungen

Methode

Fluoreszenz-Durchflusszytometrie

Methodenbeschreibung

Eine ausführliche Beschreibung der Messmethode finden sie hier

Abrechnung

EBM / GOÄ:
– / 3552

Literatur

  • Pekelharing, J. M., et al. „Haematology reference intervals for established and novel parameters in healthy adults.“ Sysmex Journal International 20.1 (2010): 1-9.
  • XN-Serie Flagging-Guide 02/2019
Stand: 01.11.2019
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