Legionellen-Antikörpernachweis

Allgemeines

  • Die Legionellen-Antikörper sind bei der Akutdiagnostik nicht geeignet und dienen eher epidemiologischen Fragestellungen: z. B. wie viele Menschen hatten bereits Kontakt mit Legionellen (Seroprävalenz)
  • Legionellen sind gramnegative, intrazellulär wachsende aerobe Bakterien. Es gibt 57 Legionella-Spezies mit 79 Serogruppen, davon weniger als die Hälfte Erreger von Legionellosen. Legionella pneumophila, besonders die Serogruppe 1 verursacht 90% aller Erkrankungen.
    • Mittelschwer bis schwere Pneumonie
    • bilaterale Pneumonie
    • progrediente Pneumonie
    • Lungenabszess
  • Risikofaktoren:
    • Ausbruchssituationen und Reisen mit Hotelaufenthalt
    • Abwehrschwäche
    • Nikotin-/Alkoholabusus
  • Eine Legionellen-Pneumonie wird durch Aufnahme von erregerhaltigen Aerosolen verursacht.
  • Legionellen vermehren sich im Stagnationswasser in Warmwasserleitungen, vor allem bei Temperaturen zwischen 25 und 50°C.
  • Gefährlich sind vor allem große Wassersysteme (Duschen in Turnhallen, Hotels etc.) mit ungenügendem Durchfluss = Stagnation.
  • 1976 kam es bei einem US-Veteranen-Treffen in einem Hotel zu 181 geführlichen Lungenentzündungen. Als Erreger wurde Legionella pneumophila identifiziert. Man spricht daher seitdem von der Legionärskrankheit.
  • Außerdem verursachen Legionellen spp. das Pontiac-Fieber (ohne Pneumonie)

Indikation

  • Legionella-Seroprävalenz-Studien in Ausbruchssituationen

Material

Sarstedt Serum-Gel-Monovette 7,5 ml
BD Serum-Gel-Vacutainer 8,5 ml
  • 1 ml

Referenzbereich

Serum:
Legionella pneumophila (Serogruppe 1 – 7)
IgG
negativ:
< 16.0 U/ml
grenzwertig:
16.0 – 21.9 U/ml
positiv:
> 22.0 U/ml
Legionella pneumophila (Serogruppe 1 – 7)
IgM
negativ:
< 0.80 Index
grenzwertig:
0.80 – 1.09 Index
positiv:
> 1.10 Index
Umweltlegionellen
IgG
< 1: 128

Grenzen des Verfahrens

  • Die Legionellen-Antikörper sind bei der Akutdiagnostik nicht geeignet und dienen eher epidemiologischen Fragestellungen: z. B. wie viele Menschen hatten bereits Kontakt mit Legionellen (Seroprävalenz)

Weiterführende Untersuchungen

  • Anzucht aus Blutkulturen (bei Verdacht Pontiac-Fieber)
  • Anzucht oder PCR aus BAL, Bronchialsekret oder Lungenbiopsie.
  • Der Urin-Antigentest auf Legionellen detektiert mit einer Sensitivität von 75% und einer Spezifität von 99-100% eine Legionelleninfektion durch Legionella pneumophila.
  • Wenn aufgrund der epidemiologischen Situation auch mit anderen Spezies bzw. Serogruppen gerechnet wird, sollte zusätzlich die NAT aus respiratorischen Materialien durchgeführt werden sowie ein kultureller Nachweis erfolgen.

Methode

EIA *)

*) = Fremdversand; ° = nicht akkreditiert

Übersicht
Allgemeines
Beurteilung
Methode
Literatur