Anti-Hepatitis C-Antikörper-Suchtest

Anti-Hepatitis C-Antikörper-Suchtest

Themenübersicht

Allgemeines

  • Der Anti-Hepatitis C-Antikörper-Suchtest ist ein immunologischer In-vitro-Test zum qualitativen Nachweis von Antikörpern gegen Hepatitis-C-Virus (HCV) in Humanserum und -plasma.
  • Das Hepatitis-C-Virus (HCV) ist ein einzelsträngiges RNA-Virus, das zur Familie der Flaviviridae gehört.
  • Aufgrund der hohen Rate asymptomatischer Erkrankungen ist die klinische Diagnosestellung schwierig, weshalb Screening-Tests von größter Bedeutung sind.
  • Eine Infektion mit HCV kann zu akuter und chronischer Hepatitis führen. Ca. 70‑85 % der HCV-Infektionen entwickeln sich, abhängig von Geschlecht, Alter, Bevölkerungsgruppe und Immunstatus, zu einer chronischen Erkrankung.
  • Eine chronische HCV-Infektion kann zu Zirrhose und Leberzellkarzinom führen.
  • Ein früher Nachweis von Anti‑HCV ist daher der erste Schritt bei der Behandlung chronischer Hepatitis und der Auswahl der Patienten, die eine Therapie benötigen.
  • Eine HCV-Infektion kann durch Messung der Menge an HCV‑RNA, Alanin-Aminotransferase (ALT) und HCV-spezifischer Immunglobuline (Anti‑HCV) in Serum- oder Plasmaproben von Patienten nachgewiesen werden. Dies kann ein Hinweis darauf sein, ob es sich um eine akute oder chronische Infektion handelt.
  • Anti‑HCV Antikörpertests werden einzeln oder in Kombination mit anderen Tests (z.B. HCV-RNA) eingesetzt, um eine HCV-Infektion nachzuweisen und Blut und Blutprodukte von HCV-infizierten Personen zu identifizieren.
  • Zur Bestimmung der Anti‑HCV-Antikörper werden im von uns verwendeten Anti‑HCV Test Peptide und rekombinante Proteine, die die HCV Core, NS3 und NS4 Antigene repräsentieren, eingesetzt.

Indikation

V.a.

  • HCV-Infektion
  • Kontrolle von Blut und Blutprodukten, die von HCV-infizierten Personen stammen.

Zur weiteren Ursachenabklärung von:

  • essenzieller gemischter Cryoglobulinämie und Lymphomen
  • Autoimmunerkrankungen wie Thyreoiditis
  • Raynaud-Phänomen
  • Purpura
  • Cutane Vaskulitis
  • Hauterkrankungen wie Porphyria cutanea tarda und Lichen planus
  • Sicca-Syndrom
  • Sensorische Neuropathie
  • Arthralgien

Material

Kein Primär-Material hinterlegt: Bitte rufen Sie uns an!
  • 1 ml Serum
  • alternativ können Lithium & Natrium-Heparin, EDTA-, ACD-, CPDA- und Natrium-Citrat-Röhrchen verwendet werden.
Stabilität
20-25 °C
7 Tage, bei Leichen 3 Tage
2-8 °C
14 Tage, bei Leichen 7 Tage
(-20) °C
3 Monate

Durchführung

Durchführungsort/-orte:

MZLA - Standort Altenburg
Durchführungsfrequenz
werktags
jederzeit
an anderen Tagen
jederzeit

Referenzbereich

negativ

Beurteilung der Ergebnisse

  • Der positive Bestätigungstest ist meldepflichtig, namentlich an das Gesundheitsamt

Positives Ergebnis:

Negatives Ergebnis:

  • Eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus kann nicht ausgeschlossen werden: In der Frühphase der Infektion (2-6 Monate) können Antikörper noch nicht oder in nicht nachweisbarer Menge vorhanden sein. Besteht ein Verdacht auf eine Infektion mit HCV sollte nach zwei Wochen eine weitere Probenentnahme und Testung erfolgen.
  • Bei Hämodialysepatienten können trotz positivem HCV-RNA-Nachweis HCV-Antikörper möglicherweise nicht nachgewiesen werden.

Grenzen des Verfahrens

  • Aufgrund des langen Zeitraumes zwischen Infektion und Serokonversion können im Frühstadium der Infektion negative Anti-HCV-Ergebnisse gemessen werden.
  • Bei Verdacht auf eine akute Hepatitis-C-Infektion kann der Nachweis einer Infektion auch durch Nachweis von HCV-RNA erfolgen.
  • Häufig verwendete Pharmaka zeigten in vitro keine relevante Interferenz mit dem Test.

Weiterführende Untersuchungen

Literatur

  • Herstellerangaben
  • Chopra et al., uptodate, Screening and diagnosis of chronic hepatitis C virus infektion, Zugriff am 02.10.2020